Feedback geben ist schwer. Und konstruktives Feedback zu geben ist noch schwieriger. Oft halten uns die Angst vor Missverständnissen und davor Gefühle zu verletzen zurück. Zum Glück gibt es ein einfaches 5-Stufen-Modell, mit dem man ganz leicht konstruktives Feedback geben kann. Hier sind die Details:
Der Rahmen für Feedback
Schritt 1: Gewinne Klarheit über deine Absichten
Wieso möchtest du Feedback geben? Was soll das Feedback bewirken?
Wir geben Feedback, weil uns die andere Person wichtig ist. Wir wollen sehen wie jemand sich weiterentwickelt und erfolgreich ist. Es ist daher wichtig, dass die Zielperson des Feedbacks weiß, dass das Feedback gut gemeint ist und wir nur das Beste im Sinn haben.
Handlungs-Tipp: Ein kurzer, klarer Satz zu Beginn, in dem du die Intention für das Feedback explizit ausdrückst.
Schritt 2: Beschreibe den Kontext
Was ist passiert? Wo ist es passiert?
Ein allgemeines Feedback ohne Kontext kann sich schnell wie ein persönlicher Angriff oder ein Urteil anfühlen. Schildere den konkreten Kontext einer bestimmten Situation.
Handlungs-Tipp: Beschreibe kurz den Kontext. Sei es mit dem spezifischen Datum, der Zeit und/oder dem Ort, die verdeutlichen, dass das Feedback sich auf eine bestimmte Situation bezieht.
Schritt 3: Beschreibe die Situation
Was ist genau passiert? Kannst du spezifische Beispiele geben?
Feedback ohne Beschreiben der Situation anhand von spezifischen Beispielen kann als sehr vage wahrgenommen werden und schwer zu interpretieren sein. Meistens resultieren daraus wenn überhaupt ineffektive Handlungen.
Handlungs-Tipp: Beschreibe die Situation und nenne spezifische Beispiele, um sicher zu gehen, dass die Zielperson des Feedbacks ein klares Verständnis davon hat, wovon du sprichst und nachvollziehen kann, worum es genau geht.
Schritt 4: Teile deine Meinung mit
Was ist deine Meinung zu der Situation? Was denkst du darüber?
Bis zu diesem Punkt hast du nur deine Absicht und die Fakten spezifiziert, um ein klares und präzises Bild einer bestimmten Situation zu zeichnen. Jetzt folgt deine persönliche Interpretation. Diese kann auf den Fakten basieren, aber auch ausdrücken, was du über die Situation denkst und empfindest.
Handlungs-Tipp: Kommuniziere deine ehrliche Meinung zu der Situation.
Schritt 5: Empfehle nächste Schritte
Was soll die Zielperson nun tun? Was empfiehlst du und warum?
Ein Feedback ohne weitere Schritte zu definieren kann verwirrend und unwirksam sein. Durch die klare Beschreibung deiner Empfehlung kann die Zielperson auf einfache Weise konkrete Maßnahmen ergreifen. Eine kurze Erklärung deiner Gründe für diese Empfehlung, gibt der Zielperson außerdem das nötige Hintergrundwissen darüber, warum du dich entschieden hast dieses Feedback zu geben.
Handlungs-Tipp: Gebe eine klare Empfehlungen für die nächsten Schritte und eine kurze Begründung zu der jeweiligen Empfehlung.
Beispiel für konstruktives Feedback
Absicht
"Chris, ich möchte dich auf eine Verbesserungsmöglichkeit hinweisen, die dir helfen wird bessere Beziehungen mit deinen Mitarbeitenden aufzubauen und auch als Führungskraft weiter zu wachsen."
Kontext und Situation
"Während unseres Marketing-Meetings am Freitag Nachmittag warst du die ganze Zeit mit deinem Laptop beschäftigt, während Josi ihre Präsentation gehalten hat. Auch nach der Präsentation hast du dich nicht mit Fragen oder Kommentaren an der Diskussion beteiligt."
Meinung
"Meiner Meinung nach hat das dazu geführt, dass Josi jedes Mal, wenn sie dich angeschaut hat, noch stärker verunsichert war. Für die letzten 5 Folien hat sie sich dann extra beeilt um schneller fertig zu werden."
Empfehlung
"Es könnte eine gute Idee sein, deinen Laptop während der Teampräsentationen zu schließen und dir stattdessen Notizen zu machen. Außerdem würde ich dir empfehlen, während oder nach der Präsentation Fragen zu stellen und dich mehr zu beteiligen, da deine Kenntnisse und Meinungen zur Marketingstrategie sehr wertvoll für das Gespräch gewesen wären."
Viel Erfolg :)